Täterarbeit Niedersachsen

Der erste Schritt: Hinsehen

Gewalt, das ist nicht „nur“ das blau unterlaufene Auge, blaue Flecken am ganzen Körper oder ausgekugelte Gelenke! Auch wenn Sie Ihre (Ex-) Partnerin anschreien, be­leidigen, erniedrigen, ihr Geld einteilen, verbieten zu arbeiten oder sie sexuell bedrängen, üben Sie Gewalt aus. Mit jedem Schlag – körperlich oder verbal – zerstören Sie Stück für Stück die Basis für ein sicheres Zuhause.

Auch Kinder leiden unter Gewalt. Selbst wenn Kinder Gewaltszenen zwischen ihren Eltern oder den Erwach­senen, bei denen sie wohnen, nicht miterleben, haben sie Angst.

  • Manche Kinder machen wieder ins Bett.
  • Manche schlafen schlecht oder haben Probleme in der Schule.
  • Manche Kinder sind schüchtern und ängstlich, andere wütend.

Sie können Ihr Verhalten ändern!

Klar ist: Wer gewalttätig ist, ist für sein Verhalten selbst verantwortlich – egal, was das Gegenüber zuvor gesagt oder getan hat. Nichts, was die von Gewalt betroffene Person gesagt oder getan hat, rechtfertigt gewalttätiges Verhalten.

 

Was kann, was muss ich tun?

Wenn Sie sich entscheiden, keine Gewalt mehr auszu­üben, gibt es für Sie in Niedersachsen spezialisierte Einrichtungen, die bei Gewalt in der Familie Hilfe bieten.
Wichtig ist, dass Sie sich dort Unterstützung suchen – es gibt ein Training für Männer, die in der (Ex-) Partnerschaft gewalttätig geworden sind. Hier lernen Sie ein anderes Verhalten.
Bei der Veränderung ist eine Begleitung durch Fachleute wichtig!

 

Was passiert beim Sozialen Trainingskurs?

In unseren Trainingskursen lernen Sie, Streit und Konflikte ohne Gewalt zu lösen. Sie lernen, Ihre eigenen Gefühle besser wahrzunehmen. Sie setzen sich mit dem, was Sie getan haben, auseinander. Sie erarbeiten einen Notfallplan, der Ihnen hilft, in schwierigen Situationen gewaltfrei zu handeln.

Sie lernen die Folgen von Gewalt besser kennen: für Sie selbst, für Ihre*n (Ex-)Partner*in und für Ihre Kinder. Sie arbeiten daran, sich anders auszudrücken und Ihre*n (Ex-)Partner*in besser zu verstehen.

Damit schaffen Sie die Basis für ein Leben ohne Gewalt!

Der Trainingskurs dauert ungefähr ein halbes Jahr und findet in der Regel wöchentlich in einer Gruppe statt. Zur Verantwortungsübernahme gehört, dass Sie sich an den Kosten beteiligen. Die Erstberatung ist kostenlos.